Donnerstag, 23. Juni 2016

2. Tag in La Gamba

ALLES WASSER!

Isabel Auer, Martin Hornbogner, Lukas Kugler, Andreas Mansberger, Judith Svacina

Nächtlicher Besuch

Vor dem Abendessen hat sich neben den Geckos ein weiterer ungebetener Gast in ein Zimmer verirrt: eine Fledermaus. Diese zog ihre Kreise durch den ganzen Raum und Nichts hat geholfen, sie wieder in die Freiheit zu geleiten. Zum Glück fand sie durch kleine Öffnungen selbst ihren Weg in die dunkle Nacht hinaus.

Ein neuer Morgen bricht an

Nach erneutem beruhigenden Prasseln der Regentropfen auf die Wellblechdächer unserer Hütten in der Nacht, begann der Tag ein weiteres Mal ausgeruht und mit einem hervorragenden Frühstück. Heute konnten wir zusätzlich zu dem Gallo Pinto auch Pancakes, Tomaten und Käse ausprobieren. Die Variationen der Speisen ließen freien Spielraum für jeden Genießer. Danach sammelten wir die Hobo-Ombrometer wieder ein, welche wir am Vortag für die Bestimmung der Interzeption an verschiedenen Orten mit unterschiedlichem Bedeckungsgrad aufgestellt hatten. Nach der Auslesung des gestrigen Niederschlagsevents mussten wir leider feststellen, dass ein Messgerät nicht funktionstüchtig ist.

Costa Rica pur: Nebelwald, Wasserfälle und spanische Klänge

Weiters wurden die Kestrel auf dem Vorplatz der Tropenstation aufgebaut, um sie zu kalibrieren und neuerliche Infrarotmessungen von jedem einzelnen Gerät mittels Wärmebildkamera durchzuführen. Anschließend nahm Prof. Steinacker die Oberflächentemperatur des Gesichts einiger Studenten auf. Die Ergebnisse variierten zwischen 36 und 38°C, wobei der Haaransatz teilweise wärmer angezeigt und die niedrigste Messung durch eine eisgekühlte Coca Cola Flasche beeinflusst wurde.
Blick über den "Regenwald der Österreicher"
Zwei per Los ausgewählte Studenten fuhren mit Anton, unserem biologischen Begleiter, eine Tour in die Berge der Fila Cruces, wo sich ein guter Blick über den "Regenwald der Österreicher" bietet. Nach einer abenteuerlichen Fahrt auf einem schwer befahrbaren Weg und nachfolgendem Fußmarsch wurde die abgelegene Finca erreicht. Die an den Steilwänden des Berges hängenden Nebelschwaden schufen eine angenehm kühle Atmosphäre. An diesem Ort fand über die letzten zwei Jahre eine kontinuierliche Niederschlagsmessung statt. Etwa 4000 mm sind dabei verzeichnet worden, was im Vergleich zu La Gamba ausgesprochen gering erscheint.

Mikroklima Wasserfall
Unterdessen radelte eine kleine Gruppe zu einem 5 km entfernt gelegenen Wasserfall, um sich abzukühlen. Über den Spaßfaktor des Klippenspringens hinaus war das Mikroklima meteorologisch äußerst interessant. Entgegen den Erwartungen war es dort verhältnismäßig trockener und daher angenehmer. Da die Kestrels leider zu der Zeit in Verwendung waren, gibt es dazu keine Messungen und es kann nur auf das subjektive Empfinden der erfahrenen Studenten vertraut werden. Im Zuge des Ausfluges wurde außerdem biologische Forschungsarbeit von einer Studentin der Universität Innsbruck in diesem Gewässer durchgeführt.

Ein paar Studenten blieben währenddessen in der Tropenstation La Gamba und zogen über die vorherigen Tage und Ergebnisse bei costaricanischen Klängen ein erstes Resumee, lernten Spanisch und bereiteten die nächsten Vorträge vor.


Aufstellen der Hobo-Ombrometer

Regentanz um die Hobos

Nach dem köstlichen Mittagessen spaltete sich die Exkursionsgruppe in einen hydrophilen und einen hydrophoben Teil auf. Der hydrophile Teil machte sich - noch trocken - auf den Weg zum Aufstellen der Niederschlagsmessgeräte. Pünktlich zum Aussteigen aus dem Auto entstand innerhalb kürzester Zeit ein Cumulonimbus samt Starkregen, Blitz und Donner und machte ihre Aufgabe zu einer besonders nassen Herausforderung. Unter dem Schutz des Wellblechdaches bereitete sich der hydrophobe Teil akribisch auf das abendliche Briefing vor. Nach Rückkehr der durchnässten Regentänzer wurde in der Wetterbesprechung eben jene Zelle und die Gründe für ihre Entstehung genauer diskutiert.

Schlagabtausch und Schlangensuche

Noch schneller als sonst wurde heute das Abendessen verzehrt, denn die Vorfreude auf das  Tischtennisturnier war groß und so startete Gruppe A (mit Titelverteidiger Anton und Organisator Ben) unverzüglich mit den ersten Spielen. Nur schwer konnten sich die Sportbegeisterten von dem spannenden Schlagabtausch losreißen, um dem letzten Vortrag über Zirkulationsvorgänge und ENSO zu lauschen. Auf Grund der positiven Rückmeldungen des Publikums lässt sich aber darauf schließen, dass es sich dennoch gelohnt hat. Gekonnt endete die Präsentation gerade noch rechtzeitig vor dem einsetzenden Niederschlag. Danach widmeten sich die Gruppen noch der Fertigstellung ihrer täglichen Aufgaben, wobei sich ein Student von der Gruppe entfernte, um mutig in dem nächtlichen Regenwald auf Schlangensuche zu gehen. Fortsetzung folgt...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen